#toxicmalenet

Erkämpf dir dein Netz zurück

#TOXICMALENET

Erkämpf dir dein Netz zurück!

Unsere Kampagne »toxicmalenet« setzt sich mit dem Thema Digitale Gewalt gegen FLINT* auseinander und will auf die genderspezifische Dimension der digitalen Gewalt aufmerksam machen. Diese Form der Gewalt ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem! Mit ignoranten Kommentaren wie „Dann mach doch deinen Computer aus“ ist es eben nicht getan. Und eine dauerhafte Verdrängung aus dem digitalen Raum sollte sowieso NIE die Lösung sein! Umso wichtiger ist es, gesellschaftlich zu sensibilisieren, damit digitale und damit auch analoge Räume sicherer werden! Genau diese breite Sensibilität für das Thema gibt es in der Öffentlichkeit noch nicht – auch keine einzige Statistik in Deutschland.

#Toxicmalenet #DigitaleGewalt #NetzohneGewalt #GewaltgegenFlint*

Illustratorin: Sarah Böttcher 

Amira (pinkelt gerne ungefilmt)


Amira ist in der Stadt unterwegs und muss dringend auf Toilette. Sie nutzt eine der öffentlichen Toiletten auf dem Weg. Was Amira leider noch nicht weiß, ist, dass eine Kamera in der Toilette versteckt worden ist und ihre Aufnahmen auf sämtlichen Pornoseiten gelandet sind.


Kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem!

Lukas (unerwünschter Hobbydickpicer).


Emma sitzt wie jeden Morgen halb verschlafen in der Bahn auf dem Weg in die Uni. Sie starrt auf ihren Bildschirm und checkt ihre E-Mails. Und schwups blinkt vom Lukas gegenüber ein ungewolltes Dickpick auf ihrem Bildschirm auf.


Kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem!

Sam (Mehrfachdiskriminierung ist ihr Alltag)


Sam erreichen regelmäßig rassistische und queerfeindliche Hasskommentare. Sie ist auf mehreren Ebenen Diskriminierung ausgesetzt. Gewaltausübende Personen sind online geschützt durch ihre Anonymität. Die Hemmschwelle, gewalttätige und verletzende Kommentare und Nachrichten zu versenden, sinkt. Sam hat die Schnauze voll davon, sich online nicht frei ausleben zu können!


Kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem!

Jochen (wenn’s-gerade-passt-Feminist)


Jochen, ist noch super aufgebracht von den fehlenden Antworten seiner gestrigen Demo-Bekanntschaft. Er kann ein „Nein” nicht akzeptieren und entlädt seine Wut in Form von gewaltsamen und verletzenden WhatsApp-Nachrichten. Aus gewalttätigen Nachrichten wird Stalking. Laura fühlt sich online und offline nicht mehr sicher…


Kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem!

Plakat-Kampagne

Die Vielfalt an Erscheinungsformen haben wir versucht in unserer provozierenden Plakatserie auf-zugreifen. Ziel der Plakate ist es, FLINT* Personen zu empowern, selbstbewusst gegen Digitale Gewalt vorzugehen und darüber zu informieren, dass es sich eben nicht um einen Einzelfall handelt! Gleichzeitig wollen wir gewaltaus-übende Personen im Netz konfrontieren und dazu auffordern, ihr Handeln zu reflektieren. Wir fordern zudem von der Politik und Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit für die geschlechtliche Komponente Digitaler Gewalt.

Social Media-Kampagne

Parallel zu den Plakaten liefert die Social Media-Kampagne eine differenzierte Perspektive auf das Thema Digitale Gewalt. Auf unserem Instagram-Kanal werden unter-schiedliche Ausprägungen und Folgen der Digitalen Gewalt erklärt und veranschaulicht sowie Forderungen an die Gesellschaft und Politik gestellt. Ziel der Social-Media-Kampagne ist es, über Digitale Gewalt aufzuklären, über Anlaufstellen zu informieren und auf die genderspezifische Dimension hinzuweisen. Besonders Flint*-Personen sollen darin bestärkt werden, sich den digitalen Raum selbstbewusst anzueignen.

Hinter den Kulissen

Die Arbeit an der Kampagne »toxicmalenet« hat sich über insgesamt gut sechs Monate gezogen. Die erstmalige Idee zur Kampagne kam im Rahmen eines der offenen Aktionstreffen zum Weltfrauen*-kampftag 2019 auf. Angesicht des Corona Ausbruchs wurden regelmäßige Planungsmeetings vom analoge ins digitale verschoben. In diversen Video- Calls haben wir Ideen gesponnen, Entwürfe konzipiert und dabei zugesehen, wie das ganze Projekt immer weiter an Form annimt. Mit Pauline, Sheena und Lea haben in der Aktionsgruppe sowohl Kernmitglieder mitgearbeitet, als auch auch durch Vivienne und Carla zwei Menschen, die durch das offene Aktionstreffen auf uns aufmerksam geworden sind.

Besonders gefreut haben wir uns über die Zusammenarbeit mit Sara, der Illustratorin unserer Plakate. Sie hat  unsere stichpunktartigen Konzeptions-ideen zu Sam, Jochen, Amira und Lukas zum Leben erweckt und gestalterisch umgesetzt. Alle gemeinsam freuen wir uns nun, dass nach den ganzen Wochen und Monaten, die 6.500 Plakate im öffentlichen Raum in Berlin zu finden sind!