Was ist (Ge)recht?

Mai 11, 2023

Autor*in:

Stimmrecht Gegen Unrecht

Worum geht es?

Unter dem Titel “Was ist (ge)recht? - Perspektiven und Herausforderungen für die Neuregelungen von Schwangerschaftsabbrüchen” haben wir am 14. März 2023 eine Podiumsdismussion veranstaltet zu der Niki Drakos für das Netzwerk Reproduktive Gerechtigkeit, Elisa Habermann für die Medical Students for Choice und Britta Hahn, Juristin mit Schwerpunkt Medizinrecht eingeladen waren.

“Aber auf jeden Fall ist Reproduktion in unserer Bubble, in unserer weißen, privilegierten Bubble wichtiges Thema. Und Selbstbestimmung ist total wichtig, kann man eigentlich nicht oft genug sagen. Aber es ist global gesehen nicht das zentrale Thema, sondern Überleben ist das Thema.”

Mit der Streichung des §219a und den ersten Bestrebungen der Familienministerin Paus, Schwangerschaftsabbrüche außerhalb des Strafgesetzbuches zu regeln, zeigen sich nach langem Ringen endlich die Früchte jahrelanger feministischer Arbeit. Doch wo Altes geht, muss Neues verhandelt werden und alte Fragen und Konflikte um reproduktive Rechte werden in der Debatte um die rechtliche Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen aktualisiert. Dabei zeigt sich insbesondere, dass in Deutschland Diskussionen um Abtreibung und die damit verbundenen Rechte bislang stark auf das Konzept “Pro-Choice” (dt. für die Entscheidung Abzutreiben) verengt werden und nur selten Kontexte ökonomischer und biopolitischer Agenden im Sinne reproduktiver Gerechtigkeit miteinbezogen werden.

Unter dem Titel “Was ist (ge)recht? – Perspektiven und Herausforderungen für die Neuregelungen von Schwangerschaftsabbrüchen” haben wir am 14. März 2023 eine Podiumsdismussion veranstaltet, bei der wir uns der Frage nach einer möglichen Andersregelung von Schwangerschaftsabbrüchen außerhalb des Strafgesetzbuches genähert haben und das Thema Schwangerschaftsabbrüche und Reproduktion aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen heraus sichtbar gemacht haben. Die Vertreterinnen und Expertinnen, die wir dazu eingeladen haben waren Niki Drakos für das Netzwerk Reproduktive Gerechtigkeit, Elisa Habermann für die Medical Students for Choice und Britta Hahn, Juristin mit Schwerpunkt Medizinrecht.

Themenschwerpunkte der Diskussion waren die aktuelle Lage von ungewollt schwangeren Personen & praktizierenden Ärzt*innen in Deutschland unter §218 StGB, die Sinnhaftigkeit von Fristenregelungen in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche sowie Fragen nach Diskriminierung von be_hinderten, als auch migrierten und geflüchteten Personen im Kontext von reproduktiver Gesundheitsversorgung in Deutschland. Im Anschluss an das Podiumsgespräch wurde die Diskussion für das Publikum geöffnet.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal allen beteiligten Personen und Organisationen, insbesondere auch dem Aquarium am Südblock für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.

Ihr habt die Veranstaltung verpasst oder habt eben erst davon erfahren? Kein Problem! Hier könnt ihr die Veranstaltung ganz einfach nachhören oder in der Transkription der Veranstaltung auf dieser Seite nachlesen:

Transkript der Podiumsdiskussion auf deutsch.

Transkript der Podiumsdiskussion auf englisch.